Sport ist nicht nur für gesunde Menschen sinnvoll. Wer regelmäßig Sport betreibt, erlebt besonders als Asthmapatient positive Effekte. Speziell die Beschwerden der Atemwege werden von regelmäßigem Sport gelindert. Wer Sport betreibt, stärkt die Atemmuskulatur und bekommt eine bessere Lungenfunktion. Auch die Ausdauer verbessert sich. Außerdem fühlt man sich nach dem Sport meistens großartig und ist viel weniger anfällig für depressive Stimmungen.
Wenn jemand mit Asthma regelmäßig Sport betreibt, verbessert sich dadurch fast immer die Lebensqualität. Mit der Zeit verschiebt sich durch das Training nämlich der Punkt, an dem die Atemnot einsetzt.
Es gibt spezielle Sport- und Bewegungstherapien für Menschen mit schwerem Asthma. Diese Therapieform heißt Lungensport. Dabei werden die Asthmatiker von spezialisierten Therapeuten begleitet, die speziell für sie ein Trainingsprogramm zusammenstellen. Es gibt dafür Kurse, bei denen die Krankenkassen teilweise die Kosten übernehmen.
Die meisten Menschen mit Asthma können aber ganz normal Amateursport und Leistungssport betreiben, solange sie sich an einige Tipps halten:
Tipp 1: Die richtige Sportart wählen
Bestens geeignet sind Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren, Schwimmen, Wandern und Nordic Walking. Die Belastung bleibt dabei immer ziemlich gleich, was gut verträglich ist. Nicht zu empfehlen sind Sportarten mit heftigen Belastungsphasen, etwa Fußball, Squash und Boxen. Bei Mannschaftssportarten sollte man sich auswechseln lassen, wenn die Belastung zu groß wird.
Tipp 2: Medikamente nehmen, Inhalator mitführen
Es ist wichtig, sich an eine Langzeittherapie zu halten, um akuten Asthmaanfällen vorzubeugen. Man sollte immer wieder vom Lungenarzt prüfen lassen, ob die Medikamente richtig dosiert sind. Das Ziel besteht darin, das Asthma zu kontrollieren, was bei fast jedem Asthmatiker ein Training ohne Beschwerden ermöglicht.
Auch auf Notfälle sollte man vorbereitet sein, und einen Inhalator mitführen. Beispiele für gebräuchliche Inhalatoren sind der Budesonid Easyhaler, der Pulmicort Turbohaler und der AsmanexTwisthaler.
Tipp 3: Vor und nach dem Training
Am besten beginnt man langsam mit dem Training, indem man sich aufwärmt. Nach hohen Belastungen sollte man sich immer wieder entspannen und regenerieren. Auch nach dem Training sollte es eine Entspannungsphase geben, damit die Atmung sich beruhigen kann.
Tipp 4: Belastungsgrenze kennen, auf Notfälle vorbereitet sein
Asthmatiker sollten ihre Grenzen gut kennen und die Medikamente für den Notfall immer griffbereit haben. Manche Sportler brauchen vor dem Sport ein Medikament. Wenn jemand beim Laufen manchmal Atemnot bekommt, ist es empfehlenswert, vor dem Training zwei Hübe Asthmaspray zu nehmen. Natürlich sollte man so einen Einsatz von Medikamenten mit dem Arzt besprechen.
Wenn möglich, dann nimm einen Freund / Bekannten mit zum Sport / Training, wenn Du nach längerer Zeit erstmals wieder Sport treibst oder Deine Intensität steigerst.
Tipp 5: Auslöser des Asthmas kennen
Wer unter allergischem Asthma leidet, und im Freien Sport betreibt, setzt sich dabei Allergieauslösern aus. Pollenallergiker sollten sich deshalb immer über den Pollenflug informieren. Dabei spielt nicht nur die Saison, sondern auch das Wetter eine Rolle. Besonders, wenn bei schönem Wetter Wind einsetzt, verbreiten sich die Pollen sehr weit. Auch nach Gewittern können mehr Pollen auftreten, weil sie in die Nähe des Bodens gedrückt werden und dabei verstärkt allergieauslösende Bestandteile verlieren.
Wenn jemand unter allergischem Asthma leidet, sollte so ein Mensch während des Pollenfluges mit dem Arzt besprechen, welche Therapie sinnvoll ist, um das Training zu begleiten. Wer gut eingestellt ist, kann zu fast allen Zeiten trainieren.
Auch Kälte löst manchmal Asthma aus. Trotzdem können Asthmatiker bei Minusgraden trainieren. Es ist aber nötig, gemeinsam mit dem Arzt festzustellen, welche Belastungen möglich sind, und welche Intensität der Sportler auch bei Kälte verträgt.
Amateure und Profisportler mit Asthma
Wer diese Tipps beachtet, kann sich und seiner Gesundheit trotz Asthma mit Sport etwas Gutes tun. Sogar Leistungssport mit Asthma ist möglich, wie die Beispiele des Radprofis Jan Ulrich und der Schwimmerin Sandra Völker zeigen. Wenn Sie Asthma haben, sind Sie damit auch im Spitzensport in guter Gesellschaft.