Krafttraining hält fit und strafft die Figur. In bestimmten Lebenssituationen, wie etwa während der Schwangerschaft, ist Sport ein strittiges Thema. Sollten Kraftübungen in den Monaten vor der Geburt tabu sein?
Achte auf dein Wohlbefinden
Grundsätzlich sind sportliche Aktivitäten gesund und daher auch für werdende Mütter zu empfehlen. Mit der nötigen Vorsicht ist es durchaus möglich, auch während einer Schwangerschaft mit Gewichten zu trainieren. Frauen erfahren meistens durch einen Schwangerschaftstest aus der Apotheke, dass sie sich auf ein Baby freuen dürfen. Wenn Kinderwunsch vorhanden ist, wurden zuvor oft Ovulationstests verwendet, um die fruchtbaren Tage zu ermitteln. Ob eine Frau schwanger ist, spürt sie durch bestimmte Anzeichen wie morgendliche Übelkeit, Ziehen in der Brust und das Ausbleiben der Regel.
Zur Feststellung einer Schwangerschaft kann ein Urin-Frühtest schon circa 4 Tage vor Fälligkeit der nächsten Menstruation gemacht werden. Schlüssige Ergebnisse liefert der normale Urin-Schwangerschaftstest, der allerdings frühestens 14 Tage nach Befruchtung der Eizelle durchgeführt werden kann. Mittlerweile existieren sogar Schwangerschaftstests, mit denen sich die genaue Schwangerschafts-Woche bestimmen lässt.
Fällt das Testergebnis positiv aus, stellt sich unter anderem die Frage, wie es mit dem Krafttraining weitergehen soll.
Je nach Befinden kann körperliche Schonung angebracht sein. Einfach weiter zu trainieren wie bisher ist wenig hilfreich. Ein Gespräch mit dem behandelnden Frauenarzt oder der Frauenärztin bringt Klarheit. Meistens wirkt sich pränatales Training positiv auf das Wohlbefinden der zukünftigen Mutter und des Babys aus. Wichtig ist, es mit dem Sport nicht zu übertreiben. Außerdem sollten die Trainingseinheiten nicht zu anspruchsvoll sein, sondern an die körperlichen Besonderheiten angepasst werden.
Moderates Fitnesstraining kann den Körper unterstützen und dazu beitragen, dass man fit bleibt. Beim Krafttraining in der Schwangerschaft sollten weder Schnellkraft noch Maximalkraft trainiert werden. Die bessere Option ist, sich auf das Kraftausdauertraining zu fokussieren.
Moderates Training kann hilfreich sein
Der Körper verändert sich durch die Schwangerschaft. Vor allem die Rückenmuskulatur wird stark beansprucht, sodass Rückenschmerzen häufiger vorkommen. Die Kraftübungen sollten deshalb besonders auf die Stärkung von Schultern, Nacken und Rücken abzielen.
Um sich nicht zu überfordern, ist es ratsam, sich zwischen einzelnen Trainingseinheiten eine Pause zu gönnen. Eine schwangere Frau hat einen höheren Flüssigkeitsbedarf und sollte daher viel Wasser trinken. Gerade bei sportlichen Aktivitäten ist es wichtig, darauf zu achten, ausreichend zu trinken. Eine Dehydrierung macht sich durch Symptome wie Schwindel, Herzklopfen oder Schwächegefühl bemerkbar.
Neben den Rückenübungen ist eine Stärkung der Beckenbodenmuskulatur während der Schwangerschaft von Vorteil. Das ungeborene Kind drückt auf den Beckenboden, sodass die Muskulatur in diesem Bereich mehr aushalten muss. Leichtes Krafttraining gilt als geeignet, den Beckenboden zu stärken.
Die Wochen und Monate vor der Geburt des Babys sind keine Zeit für sportliche Hochleistungen. Verzichte lieber auf ein Workout, wenn du dich nicht wohlfühlst. Ruhe dich aus oder nutze Hanteln, um ein paar einfache Armübungen zu machen. Vermeide hastige Bewegungen und überfordere dich nicht. Bei Kreislaufproblemen ist es besser, im Sitzen zu trainieren. Wende die Atemtechnik, die du im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast, auch beim Training an Kraftgeräten an. So lernst du, bewusst zu atmen, während du deinem Körper die Möglichkeit gibst, sich zu entspannen.